Ich eröffne mein erstes Thema in diesem Forum mal mit einer älteren Theorie von mir (hab sie erstmals auf Seite 694 von DBM vorgestellt), die ich bereits im anderen DBM-Forum gepostet habe. Vielleicht bewahrheitet sie sich ja noch... in dem Fall müssen Schalepetri o. BK-81 unbedingt mal Salagir auf den Sack fallen, bis ich von ihm einen Kommentar dazu erhalte
. Links zu den einzelnen Seiten trage ich in einer Woche nach, weil man erst 7 Tage nach der Registratur Verweise auf externe Seiten erstellen darf...
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Zuerst einmal ganz grundlegend: ich stufe Salagir bisher als für Fanfiction-Verhältnisse sehr professionellen Autor ein und professionelle Autoren bemühen sich in der Regel darum, dass man den Verlauf einer Geschichte in sich logisch ableiten kann. Dementsprechend lassen sie Charaktere Dinge tun und Sachen sagen, die man als Hinweise auf zukünftige Geschehnisse wahrnehmen kann. Im allgemeinen nennt man dies "Forwardshading".
Sehen wir uns also in der Vergangenheit um und begutachten zuerst den Punkt, an dem Vegetto in Bardocks Vision durchdreht:
Seite 418In dieser Vision erfahren wir, dass er Son-Gohan totgeschlagen hat (nach innen verdrehte Pupillen), oder ihn zumindest bewusstlos prügelte. Wir können also davon ausgehen, dass Son-Gohan etwas getan hat, was ihm stark zuwiderläuft. Sogar so sehr, dass er dem Rest droht, ihn ebenfalls zu töten.
Was könnte Son-Gohan getan haben, dass ihn so unfassbar ausrasten lässt? Gucken wir nochmal in die Vergangenheit, aber nicht in die ganz so ferne:
Seite 564Son-Gohan hat gegenüber Vegetto zugegeben, dass er mit den Kaioshins über ihn gesprochen hat. Und zwar nicht einfach nur über ihn, er hat ihn extra erst nach einer rethorischen Pause erwähnt. Er hatte eine Sonderstellung in ihrem Gespräch.
Gucken wir noch einmal in die (unmittelbare) Vergangenheit:
Seite 694Son-Gohan unterhält sich mit den Kaioshins darüber, wie Vegetto getrennt wurde und die Kaioshins meinen, Vegetto sei eine Missgeburt und hätte nie existieren dürfen. Seine Existenz ist ein Frevel!
Aus der offiziellen Fanfiction wissen wir, dass Vegetto sich diesem Vorwurf auch bereits direkt konfrontiert sah, nämlich vom Kaioshin von vor 15 Generationen. Dieser hatte ihn in seinem eigenen Uni auch bereits Vorwürfe gemacht, dass er viel zu stark ist und nie hätte existieren dürfen.
Jetzt kommt ein weiterer der wirklich interessanten Punkte, denn der Oberälteste von Neu-Namek Uni 16 teilt ihm mit, dass er seine Angst das Universum zu zerstören, in sein hypothetisches Neugeborenes hineinprojeziert. Dass er nicht Angst hat, dass sein Sohn/seine Tochter das Universum dominiert, sondern dass er Angst vor sich selber und seinen Launen hat, die er von Vegeta erbte.
Vegetto weiß, dass das Böse in ihm schlummert, genauso wie Kami wusste, dass das Böse in Form von Piccolo in ihm schlummerte.
Egal wie viel gutes Son-Goku getan hat und wie sehr Vegeta sich über die Jahre veränderte, seine Erfahrung darin Planeten und Zivilisationen auszulöschen, hat den Samen des Bösen tief in seinem Herzen abgelegt. Selbst in "jüngerer" Vergangenheit hat Vegeta das Leben nicht wirklich hoch eingeschätzt und direkt 200 Zuschauer beim großen Turnier weggenuked, nur damit Son-Goku gegen ihn kämpft!
An der Stelle eine Analogie: imho hat sich der erzählerische Schwerpunkt in U16 fundamental verschoben. Dragonball war immer die Geschichte eines Jungen (Son-Goku), der daran arbeitet seine Grenzen zu überwinden, immer und immer wieder. Anders als Superman, dessen zentrales Thema es immer war, mit seiner Grenzenlosigkeit in einer Welt mit Grenzen klarzukommen, ohne diese kaltblütig auszunutzen (es gibt mehrere Comics und auch Folgen in der TAS, die das thematisieren).
Vegetto wurde aber im Gegensatz zu Superman direkt als Erwachsener in die Welt hineingeboren und hatte nie wirklich Gelegenheit, sich mit seiner totalen Übermacht zu arrangieren (es dürfte wohl allgemein bekannt sein, dass der Charakter vor allem im Kindesalter geprägt wird). Er hat nie einen Kampf verloren oder sich vor irgendwem rechtfertigen müssen, was einem bereits latenten Tyrannenkomplex nicht abträglich ist. Oder um es kurz zu fassen: Er hatte nie Eltern, die ihn mal über das Knie legten, wenn er sich daneben benahm.
Und der zweite, noch interessantere Punkt: Vegetto hängt an seiner Existenz und sieht sich als eigenständiges Lebewesen, unabhängig von Son-Goku und Vegeta. Er war in der Fanfiction immer total angepisst, weil Chi Chi in Vegetto ihren Son-Goku sah und Bulma ihren Vegeta. Bis ihm das ganze irgendwann zu bunt wurde und er ausbüxte.
Doch jetzt (Achtung, hier beginnt meine Theorie) kommt Son-Gohan daher und tüftelt (nach dem Bekanntwerden der Spaltung Vegettos in Uni 18) zusammen mit den Kaioshins aus Uni 1 eine Möglichkeit aus, um Vegetto wieder in seine Bestandteile zu zerlegen.
Aber Vegetto will seine Existenz nicht aufgeben, weswegen er im Jähzorn Son-Gohan erschlägt (als Schuldigen, der diesen Plan überhaupt erst ausgearbeitet hat). Und notfalls würde er auch alle anderen erschlagen, wie er verkündet.
Jetzt können wir die Meta-Bene betreten und Son-Gohan näher analysieren. Im Allgemeinen ist es bei Kriminologen Usus, Motiv, Tatwaffe und Gelegenheit bei einem Straftäter aufzudecken.
Das Motiv dürfte relativ klar sein: auch wenn Son-Gohan ein rationaler Charakter ist, will er sicher doch seinen Vater zurück, den er 19 Jahre lang lieben und schätzen gelernt hat (wurde so auch explizit in der Fanfiction angesprochen). Genauso wie Pan sich tierisch darüber gefreut hat, endlich Großvater kennenzulernen, Chi Chi vor Freude aus allen Wolken fallen würde und Kuririn endlich seinen BFF (Best Friend forever) zurückbekäme.
Wenn Vegeta wieder da wäre, würde das mindestens Bulma und Trunks erfreuen; vor allem zweiterer hatte am Anfang für seinen Stiefvater nichts als Verachtung übrig.
Zusätzlich wäre Uni 16 von der riesigen Gefahr befreit, die bereits mehrmals angeteasert wurde durch den Kaioshin von vor 15 Generationen, Kibitoshin und durch Vegettos innere Monologe.
Son-Gohan ist sich dieser Gefahr ebenfalls bewusst, weil Vegetto ihn immer wieder zum Kampf herausforderte, er aber nur ein einziges Mal Zustimmte. Danach hat er immer wieder abgelehnt und Vegetto musste daran arbeiten, seine Frustration darüber zu überwinden.
Die Tatwaffe wären eindeutig die Kaioshins, denn wie wir aus den weiter oben verlinkten Seiten und einem Statement Salagirs in Erfahrung bringen konnten, war es die Essenz der Kaioshins, die Vegetto in Buus Innerem aufspaltete. Was ihre Essenz kann, können die Kaioshins in ihrer ursprünglichen Form noch viel besser. Und wir wissen alle, was die Kaioshins von der bloßen Existenz Vegettos halten.
Tja, jetzt fragen wir uns, was die Gelegenheit für Son-Gohan wäre. Das kann ich auch noch nicht einmal mit ansatzweise vorhandener Sicherheit sagen. Time will tell...